TÄTIGKEIT
Alternative zur Abschiebungshaft für Familien
Seit 2007 bringt Belgien Migrantenfamilien ohne Aufenthaltsstatus und asylsuchende Familien in Gemeinschaftseinrichtungen anstelle von Haftzentren unter. Jeder Familie wird ein Sozialarbeiter zugeteilt, der für eine umfassende Unterstützung sorgt. JRS Belgien trifft sich monatlich mit den Familien, bespricht mit ihnen ihre Fälle, bringt sie mit Anwälten und Ärzten in Kontakt und tritt für sie gegenüber den staatlichen Stellen ein. Gemeinsam mit andern belgischen NGOs hat JRS diese Alternative zur Abschiebungshaft evaluiert und festgestellt, dass sie für Familien wesentlich besser ist als Haft. Hier haben Familien mehr Privatsphäre und Unterstützung, und Kinder können die lokalen Schulen besuchen.
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POLITIKVORSCHLAG
Alternativen zur Abschiebungshaft verstärkt nutzen
Hauptadressaten: Europäische Kommission, Europäisches Parlament, Rat der EU
Die Inhaftierung von Migranten kostet Staaten ungefähr 190 Euro pro Person und Hafttag. Sie gefährdet darüber hinaus die Gesundheit der Migranten. Deshalb fordert JRS Europa die EU auf, die Beachtung der rechtlichen Vermutung gegen die Abschiebungshaft als verankert in den einschlägigen Rechtsvorschriften (u.a. die Rückführungsrichtlinie oder die Dublin III Verordnung) und die verstärkte Nutzung von Alternativen zur Abschiebungshaft durch die Mitgliedstaaten sicherzustellen.
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